Vortragsreihe "Heimatunser! Menschenhass aus Heimatliebe?"
Antisemitismus – Juden als Fremd- und Feindbilder
Donnerstag 28. Februar 2019 • 19.00 Uhr Haus am Dom, Frankfurt am Main
Umfragen zeigen, dass antisemitische Haltungen in der deutschen Bevölkerung nach wie vor vorhanden sind. Antijüdische Ressentiments haben sich im öffentlichen Raum etabliert. „Du Jude“ oder „Judenaktion“ gehört zu den alltäglichen Schimpfwörtern auf deutschen Schulhöfen. Alltagsantisemitismus ist keineswegs nur auf rechte Randgruppen oder Extremisten beschränkt, wo er mit Gewalt einhergeht. Als Einstellung, als Vorbehalt ist er in der Mitte der Gesellschaft verbreitet.
In dem Vortrag wurden Motive und Erscheinungsformen anschaulich dargestellt und diskutiert. Auch das Problem des „sekundären Antisemitismus“ wie Israelkritik, Antizionismus und der Umgang mit muslimisch motiviertem Antisemitismus wurden erörtert.
Herr Manfred Levy (Teil des pädagogischen Zentrums des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums) referierte im Rahmen unserer Vortragsreihe Heimatunser! zum Thema Antisemitismus. Nach einem kurzen historischen Überblick angefangen bei den Wurzeln des Antisemitismus ging es vor allem um heutige Erscheinungsformen, die keineswegs “nur” am rechten Rand oder in der rechtsextremen Szenen zu verorten sind. Außerdem ging es um die Perspektive von Betroffenen, um deren Empfindungen und tagtäglichen Konfrontation mit antisemitischen Stereotypen.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Herrn Manfred Levy!
Herr Levy’s Forschungsschwerpunkte sind u.a.:
Grundlagen der jüdischen Religion und ihre Auswirkungen auf das jüdische Leben in Deutschland heute.
Interreligiöse Beziehungen in gemischten Lerngruppen.
Historische Formen des Judentums und des jüdischen Lebens in Frankfurt am Main und die Entwicklung jüdischen Lebens nach 1945 bis heute.
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